Johann Friedrich Leopold Faltin

Johann Friedrich Leopold Faltin steht am Anfang einer Faltin-Familie, die von Ostpreußen ins Baltikum übersiedelte und schliesslich Anfang des 20. Jahrhunderts nach Ostpreußen zurückkehrte. Er begründete eine Balten-Deutsche Faltin-Familie, die für das Baltikum von einiger Bedeutung werden sollte. Den Grundstein für diese Bedeutung legte Johann Friedrich Leopold Faltin nicht zuletzt durch seine Ehe mit Juliane Dorothee v. Vietinghoff. Die Verbindung mit einer der ältesten kurländischen Adelsfamilien ermöglichte den Kindern von Johann Friedrich Leopold Faltin einen raschen Aufstieg in der Balten-Deutschen Gesellschaft der russischen Ostseeprovinzen. 

... aus Preussen gebürtig

Mitau, St. Trinitatis Kirche und Marktplatz
Mitau, St. Trinitatis Kirche und Marktplatz

Der genaue Geburtsort von Johann Friedrich Leopold Faltin ist nicht bekannt. Im Heiratseintrag der St. Trinitatiskirche zu Mitau (heute Jelgava) in Kurland vom 25.02.1810 heisst es, dass er "aus Preußen gebürtig" war - die Bezeichung Ostpreußen war damals noch nicht geläufig. Sein Nachname wird hier mit "Faltein" angegeben. Ob dies ein Schreibfehler war oder ob diese Schreibweise eine bestimmte Aussprache des Namens widerspiegelte ist ungewiss. In Steuerlisten und späteren Kirchenbuch-Eintragungen erscheint sein Name hingegen durchweg als "Faltien" und "Faltin".

 

Johann Friedrich Leopold Faltin stammte zweifellos aus dem Kurland benachbarten Ostpreußen. Als mögliche Herkunftsorte kommen unter anderem Memel, Tilsit und Insterburg in Frage. Nach den Erzählungen von Adelaide v. Lagorio - einer späteren Verwandten - war die Familie mit jenen Faltins aus Memel verwandt, die um 1800 nach Danzig gezogen sind. Wann genau Leopold Faltin nach Kurland gegangen ist, ist nicht bekannt. Laut der Seelenrevisionsliste von Mitau, in der die Bürgerkopfsteuer für das Jahr 1804 erhoben wurde, war Johann Friedrich Leopold Faltin in diesem Jahr bereits in Mitau ansässig. Er war damals etwa 24 Jahre alt. 

 

Sein etwaiges Geburtsdatum ergibt sich aus dem "Verzeichnis der Adligen und Exempten" derStadt Libau vom 26.11.1815. Sein Alter wird dort mit 35 Jahren angegeben, d.h. er wurde 1780 oder im Dezember 1779 geboren. 

 

Grobin und Libau

Libau, Neuer Markt um 1910
Libau, Neuer Markt um 1910

Im Jahr 1810 heiratete Friedrich Leopold Faltin Juliane Dorothea v. Vietingoff. Kurz darauf ist er mit seiner Frau von Mitau nach Grobin gezogen. Dort wurde im März oder April 1814 der erste Sohn Friedrich Wilhelm geboren. Die Namenswahl ist interessant. Friedrich Wilhelm war der Name des damaligen preussischen Königs. Offenbar verstand sich Friedrich Leopold Faltin noch ganz als Preuße. Ein Name aus der Familie seiner Frau wurde nicht gewählt. Dies könnte eine Legende bestätigen, wonach die Heirat gegen den Willen der Mutter von Juliane Dorothee v. Vietinghoff erfolgte. Allerdings spricht einiges dafür, dass diese nicht der Wahrheit entspricht. Vielmehr war Juliane Dorothees Vater 1808 gestorben. Die Ehe mit Friedrich Leopold Faltin sollte höchstwahrscheinlich ihre Versorgung sicher stellen.

 

Von Grobin zog das Ehepaar wohl 1814 in das etwa 10 Kilometer entfernte Libau. Laut dem Verzeichnis der “Adligen und Exempten der Stadt Libau wohnte die junge Familie Ende 1815 im Ersten Quartier Nr. 88A in einem Haus, dass einem Friedrich Wilhelm Dewitz gehöhrte, welcher bei der Taufe von  Friedrich Wilhelm Faltin Pate gestanden hatte. Die Familie muss bis mindestens Ende 1819 in Libau gelebt haben, denn dort kam im Dezember 1819 Alexander Hermann zur Welt. Die Namenwahl war nun nicht mehr rein preussisch bestimmt. Alexander war der Name des damals regierenden russischen Kaisers, und ein Name, der auch bei den Vietinghoffs beliebt war.

 

Die Tatsache, dass Friedrich Leopold Faltin 1814 im Verzeichnis der "Adligen und Exempten" geführt wurde, widerspiegelt seine Ehe mit Juliane v. Vietinghoff. Sie bedeutete einen gesellschaftlichen Aufstieg. Er war jetzt nicht mehr, wie 1804,  bürgerkopfsteuerpflichtig.

Riga

Riga, um 1850
Riga, um 1850

Im Jahr 1821 oder 1822 muss die nunmehr fünfköpfige Familie  nach Riga gezogen sein, wo am 04.04.1823 der dritte Sohn geboren wurde, der am 23.04.1823 in der St. Gertruden Kirche auf den Namen Johann Friedrich getauft wurde. Es fällt auf, dass Johann Friedrich nur zwei Paten hatte; die Herren Haagen und Büttner. Bei den anderen Kindern hatten sich vier bis acht Paten gefunden. Möglicherweise war die Familie 1823 in Riga noch fremd und hatte nur einen kleinen Bekanntenkreis. Dies sollte sich in den folgenden Jahren ändern. Am 21.05.1830 wurde der letzte Sohn Ernst Karl Rudolph geboren. Er wurde am 9.06.1830 getauft, wobei nicht weniger als acht Paten augeboten wurden. Darunter befinden sich vier Personen, die aufgrund ihres Namens dem Adel zugerechnet werden können.

 

Laut dem Taufeintrag war der Vater, Friedrich Leopold Faltin, 1830 –  er war damals etwa 48 Jahre alt – Privatier. Er praktizierte also zu dieser Zeit bereits nicht mehr als Tierarzt. Möglicherweise hat zwischen 1823 und 1830 ein Umzug der Familie innerhalb Rigas stattgefunden, da Ernst Karl Rudolph in der Jesus-Kirche getauft wurde.

 

Am 3.09.1832 wurde die letzte Tochter der Familie geboren und am 2.10.1832 in der Jesus-Kirche auf den Namen Emma Sophia Louise getauft. Unter den Taufpaten erscheint eine Majorin v. Vietinghoff. Es dürfte sich dabei um Sophie v. Vietinghoff, der Ehefrau des Onkels Johann Alexander v. Vietinghoff, gehandelt haben. Bei den anderen Kindern ist kein Verwandter v. Vietinghoff oder Faltin als Taufpate aufgetreten. Bei den Faltins dürfte das vor allem darauf zurückzuführen sein, dass sie im entfernten Preussen lebten. 

Lebensdaten (fast) völlig unbekannt

Karte von Kurland
Karte von Kurland

Johann Friedrich Leopold Faltin wurde im Jahr 1780 geboren - möglich ist auch der Dezember 1779. Wie sein genauer Geburtsort, so ist auch sein genaues Geburtsdatum nicht bekannt. Das Geburtsjahr ergibt sich aus einem Eintrag im "Verzeichnis der Adligen und Exempten" der Stadt Libau (heute Liepaja) in Kurland. Als die Erhebung am 26. November 1815 durchgeführt wurde, heisst es, dass "Friedrich Leopold Faltien" 35 Jahre alt war. 

 

Seine Sterbedaten konnten bisher ebenfalls nicht ermittelt werden. Er muss aber zwischen 1833 (Geburt seiner jüngsten Tochter) und 1842 (Eheschließung von Hermann Faltin, bei der er als verstorben bezeichnet wurde) gestorben sein. Da sein Tod in den Kirchenbüchern von Riga nicht verzeichnet ist, könnte er im Ausland (vielleicht bei Verwandten) in Preußen gestorben sein.

Hauslehrer, Pferdearzt und Privatier

Friedrich Leopold soll zunächst bei der Familie v. Vietinghoff als Hauslehrer beschäftigt gewesen sein. Zu dieser Zeit gingen viele Studenten aus Preußen als Hauslehrer auf kurländische Güter. In der Traueintragung des Jahres 1810 wird er als Pferdearzt bezeichnet. D.h. er muss vor 1810 eine tiermedizinische Ausbildung erworben haben.

Juliane Dorothee Faltin, geb. v. Vietinghoff

Juliane Faltin, geb. v. Vietinghoff
Juliane Faltin, geb. v. Vietinghoff

Julie oder Juliane Dorothee  v. Vietinghoff wird gelegentlich als Baronesse bezeichnet. Allerdings ist es fraglich, ob die Familie diesen Titel damals wirklich führte. Fest steht hingegen, dass die Vietinghoffs zu den ältesten Adelsfamilien Kurlands und Livlands zählten. 

 

Juliane Dorothea v. Vietinghoff, gen. Scheel wurde Ende 1796 bis Ende 1797, vermutlich auf dem Familiengut Dombrischken/Damriszek in Kurland geboren. Sie starb am 17.11.1866 „im Alter von 69 Jahren“ in Riga und wurde am 7.12.1866 "Nachmittags in der Familienkapelle" beerdigt (Vgl. Rigaer Stadtblätter, Nr. 47, und KB Domkirche). 

 

Als Juliane Dorothee v. Vietinghoff im Februar 1810 den Tierarzt Johann Friedrich Leopold Faltin heiratete war sie offenbar erst rund 14 Jahre alt. Allerdings ist  im Kirchenbuch keine „Dispensation wegen Minorennität“, wie sonst üblich,  vermerkt – also hatte sie das Mindestalter für eine Eheschließung erreicht oder ihr Alter wurde falsch angegeben. Im "Verzeichnis der Adligen und Exempten" der Stadt Libau vom 26.11.1815, heisst es, dass sie zu diesem Zeitpunkt 20 Jahre alt war. Demnach wäre sie nicht Ende 1796/1797, sondern bereits 1795 geboren. Es ist also gut möglich, dass man ihr Alter für bei der Eheschliessung falsch angegeben hat um sie älter und damit heiratsfähig zu machen und das diese Altersänderung 1815 noch Gültigkeit hatte.

 

Allerdings ist es auch möglich, dass die Angabe des Alters bei der Beerdigung falsch ist. Nicht selten haben befragte Angehörige den genauen Geburtszeitpunkt nicht gewusst, vor allem bei älteren Verstorbenen. Fehler von mehreren Jahren sind keine Seltenheit, Dokumente wie heute üblich gab es noch nicht.

 

Die sogenannte „Dispensation wegen Minorennität“ findet sich wiederholt bei anderen minderjährigen Brautleuten – diese Formulierung bedeutete die kirchliche Erlaubnis zur Eheschließung trotz Minderjährigkeit. Zur damaligen Zeit lag die Ehemündigkeit, also das Heiratsalter, laut kanonischem (kirchengesetzlichem) Recht für Mädchen bei 12 (!) Jahren und für Jungen bei 14 (!) Jahren. Kaiser Napoléon I  legte im Code Civil (§ 144) das Heiratsalter auf das vollendete 15. bzw. vollendete 18. Lebensjahr fest. Im Deutschen Reich erhöhte sich erst mit dem Gesetz vom 06.02.1875 die Ehemündigkeit für Mädchen auf das vollendete 16. Lebensjahr, für Männer auf das vollendete 20. Lebensjahr. Im Baltikum dürften diese Regelungen etwa ebenso gegolten haben.

 

Es war also damals durchaus üblich, nach unserem heutigen Verständnis minderjährige Mädchen zu verheiraten – in den baltischen Kirchenbüchern findet sich die Formulierung „Dispensation wegen Minorennität“ mehrfach, und es waren nicht immer Halbwaisen wie Julie v. Vietinghoff, auch z. B. eine „jüngste Tochter“ eines noch lebenden Elternpaares; es betraf Mädchen und Jungen. Julie wird bei ihrer Trauung 1810 als „älteste Tochter“, leider nicht als „ältestes Kind“ bezeichnet; sie kann also vor oder auch nach ihrem Bruder Alexander (*1794) geboren worden sein.

 

Nach diesen Angaben erscheint es wahrscheinlich, dass Julie v. Vietinghoff nach damaligem Recht ehemündig war; zudem hat sicher eine schwierige Situation nach dem frühen Tod des Vaters (1808) für die Familie vorgelegen, so dass sie bei Verwandten – vermutlich der Familie des Vater-Bruders auf Gut Weißensee – Hilfe gefunden hat. In solchen Situationen wurden noch unverheiratete Kinder möglichst rasch verheiratet, um deren Unterhalt zu sichern und die Restfamilie zu entlasten.

Die Eltern von Juliane Faltin

Der Vater von Juliane Faltin, geb. v. Vietinghoff hiess Heinrich Friedrich Moritz v. Vietinghoff gen. Scheel. Er wurde 1761 geboren und starb am 28.11.1808 auf seinem Gut Dombischen in Litauen (Gut Dambriškės bei Wilna). Er wurde am 10.12.1808 in Klassen „Wasken Kapelle“/Wallhof (Valle) in Kurland begraben. Er war 47 Jahre und starb laut Kirchenbuch "unerwartet". Er war 1794 Lieutenant in Bauske (Bauska)/Kurland und 1808 Kapitain vom Scharfschützenkorps der Herzoglich Kurländischen Garde in Bauske. Seine Ehefrau hiess Louisa Dorothea v. Klopmann. Sie wurde 1769 geboren und das Paar hat 1789 geheiratet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. 

 

Das Paar hatte mindestens vier Kinder:

1.  *11.11.1794 in Bauske, Adam Johann Alexander, Russischer Major. Er war mit  Sophie Popkow verheiratet.

2.  * [um 1796?] Juliana Dorothea „Julie“. Sie heiratete Johann Friedrich Leopold Faltin.

3.  * [1805]  Constanze. Sie heiratete 1824 den Baron Friedrich Wilhelm Dionysius v. d. Brincken.

4.  *02.05.1808 in Bauske, Carl Alexander, der vermutlich als Kind gestorben ist.

Kurländischer Adel

Wappen v. Vietinghoff
Wappen v. Vietinghoff

Die Familie v. Vietinghoff gehörte zum ältesten kurländischen Adel. Die ersten Vertreter der Familie sind bereits im 14. Jahrhundert aus Westfalen ins Baltikum gekommen.

Die Vietinghoff sind ein westfälisches Uradelsgeschlecht der Grafschaft Mark mit Stammhaus Vittinghoff bei Essen-Rellinghausen.

 

Urkundlich erstmals 1230 erwähnt sind die Brüder Heinricus, Theodericus und Winimarus de Vitighoven als Ministeriale des Bischofs von Münster. Zu dieser Zeit muss also Haus Vittinghoff als Motte bereits bestanden haben. Im mit Dietrich von Altena-Isenberg abgeschlossenen Vertrag von Essen am 1. Mai 1243 werden Henricus de Vitinchoven als Burgmann auf der Burg Blankenstein und Theodoricus de Vintinchoven als Lehnsmann von Friedrich von Isenberg († 1226) aufgeführt. Sie gehörten zum unteren Ritterstand der Ministerialen. Heinrich von Vittinghoff wurde im Jahre 1274 vom Kölner Erzbischof als Kastellan der Neuen Isenburg auf dem Bremberg oberhalb der Ruhreingesetzt, blieb jedoch auf seinem nur 400 Meter weiter nördlich in der Niederung gelegenen Haus Vittinghoff wohnen.

 

Im 14. Jahrhundert zogen Arnoldus und Conradus von Vittinghoff, als Ritter des Deutschen Ordens in die baltischen Gebiete, wo Arnold de Vitinghove 1341 in Livland als Komtur des Ordens erstmals urkundlich erscheint, während Conrad von Vytinghove in den Jahren 1387–1413 als Komtur und Ordensmeister erwähnt wird. Da dem Zölibat verpflichtet, sind von diesen ausgewanderten Kreuzrittern keine Nachkommen zu verzeichnen.

 

Zur Besiedlung des Baltikums zogen Ende des 14. Jahrhunderts weitere, nicht zum Orden gehörige Familienangehörige nach: Diderich Vitinck, Henrik I. Viting und Henrich Vicnig (Vitinghoff), auf welche die baltischen Stämme Ösel und Estland, Livland und Kurland zurückgehen.

Kinder von Friedrich Leopold und Juliane Faltin

Johann Friedrich Leopold und Juliane Dorothee Faltin (geb. v. Vietinghoff) hatten sieben Kinder. Mindestens drei der sieben Kinder begründeten Faltin-Linien, die bis heute fortbestehen.

1. Friedrich Wilhelm

 Friedrich Wilhelm Faltin wurde im April 1814 in Grobin, Kurland geboren. Er starb bereits am  10.02.1816 am Scharlachfieber (KB Libau, Sterberegister 1801 – 1840).

 

2. Hermann Heinrich Eduard

Hermann Heinrich Eduard Faltin wurde am 09.01.1816 in Libau, Kurland geboren. (KB Libau, Taufen 1811 – 1820).

Er heiratete im Juli 1842 in der Trinitatis Kirche zu Mitau, in der schon seine Eltern 32 Jahre zuvor geheiratet hatten, die Alexandra Matthilde Henriette v. Böttiger.

 

Hermann Heinrich und Alexandra Faltin begründeten die erste Faltin-Linie, die bis heute weiterbesteht und zu der der Autor dieser Webseiten gehört.

 

3. Sophie Charlotte Emilie

Sophie Charlotte Emilie Faltin wurde am 30.11.1817 in Libau, Kurland geboren. Ihr Ehemann hiess Wilhelm Schröder. Weitere Lebensdaten sind nicht bekannt. Es liegt auch kein Bild von Sophie Charlotte Emilie Faltin vor.

 

 

4. Alexander Hermann

Alexander Faltin, Geburtsurkunde
Alexander Faltin, Geburtsurkunde

Alexander Hermann Faltin (später v. Faltin) wurde am *12.12.1819 in Libau, Kurland, geboren. Er starb am 08.11.1899 in Wiesbaden. Der Sterbeeintrag Nr. 1163, Seite 363 des Standesamts Wiesbaden vom 9.11.1899 nennt ihn „Ritter von Faltin“, da er 1882 durch Verleihung des Wladimir-Ordens in den Adelsstand erhoben wurde. Leider ist kein Bild von Alexander Faltin bekannt.

 

Alexander Faltin war zweimal verheiratet:

I oo Alma Katharina Elisabeth v. Everth

*08.04.1830 in Riga Get. 22.04.1830 Riga, Jesus Gemeinde.

Alma Katharina Elisabeth starb am 1.08.1848 mit nur 18 Jahren an der Cholera. Die Beerdigung fan am 04.08.1848 in der St. Jakob Gemeinde zu Riga statt. 

 

Alexander Faltin heiratete in zweiter Ehe am 11.10.1856 in der Petri- und Domkirche zu Riga (lt. Rigaer Stadtblätter Nr. 41) die Louise Charlotte Komprecht, (* 09.011.1832 get. zw. 30.10.1832 und 5.11.1832 Petri- und Domkirche zu Riga (Rigaer Stadtblätter Nr. 45)). Louise Charlotte Faltin, geb. Kombrecht starb 1908 in Riga.

 

Alexander und Charlotte v. Faltin begründeten die zweite Faltin-Linie, die auch heute noch fortbesteht.

 

5. Johann Friedrich

Johann Friedrich Faltin wurde am 04.04.1823 in Riga geboren. Er wurde am 23.04.1823 in der St. Gertrud Kirche zu Riga getauft.

Johann Friedrich Faltin studierte bis 1848 Pharmazie an der kaiserlichen Universität Dorpat. Anschliessend war er Provisor und Verwalter einer Apotheke in Archangelsk. Von 1858 bis 1872 war er Apotheker in St. Petersburg. Ausserdem lebte er in Heidelberg, wo er am 27.04/19.05.1883 gestorben ist.

 

Er war mit Emma Gertrud Taube (* 05.03.1836 in Riga; + 16.09.1900) verheiratet. Das Paar hatte mindestens zwei Kinder: Ella Faltin wurde am 05.03.1863 in St. Petersburg geboren und 1879 in Heidelberg konfirmiert. Mehr ist über sie leider nicht bekannt. Ihr Bruder Heinrich Faltin wurde am 05.01.1865 in Riga oder St. Petersburg geboren und 1880 in Heidelberg konfirmiert. Er war am 07.11.1885 an der Universität von Heidelberg als "stud. Phil." immatrikuliert. Später studierte er noch in Berlin, Göttingen und Hannover und wechselte zur juristischen Fakultät.

 

Johann Friedrich und Emma Gertrud Faltin, begründeten die dritte Faltin-Linie, von der leider nicht bekannt ist, ob sie heute noch fortbesteht.

6. Ernst Karl Rudolf

Ernst Karl Rudolf Faltin wurde am 21,05.1829 in Riga geboren und am 03.06.1829 in der Jesus Gemeinde zu Riga getauft. 

 

Er studierte von 1852 bis 1855 Theologie an der Universität von Dorpat. Anschliessend ging er als Pastor-Adjunkt an die evangelische Gemeine von Archangelsk. Seit  1856 war er  Pastor in Kischiniev, Bessarabien und später Probst der evangelischen Kirche des ersten südrussischen Bezirks. Bekannt wurde er unter anderem durch sein Wirken als erfolgreicher Judenmissionar. Riga. Er starb am 27.01.1918 in Riga.

 

Ernst Karl Rudolf Faltin war dreimal verheiratet:

 

I oo ca. 1856 Erasmus, Luitgarde Anna Alexandra

*05.11.1828 in Riga

+02.07.1862 in Kischiniev (Chişinău)

 

II oo Bernadazzi, Adelaide, verwitwete v. Lagorio

*15.09.1829 in Pjatigorsk

+09.08.1887 in Odessa, beerdigt in Kischiniev

 

III oo ca. 1888 Siering, Matilde

 

Ernst Karl Rudolf Faltin und Adelaide v. Lagorio,  geb. Bernardazzi begründeten die vierte Faltin-Linie, die bis heute fortbesteht. 

7. Emma Sophie Louise

Emma Sophie Louise Faltin wurde am 12.10.1832  in Riga geboren (lt. Rigaer Stadtblätter Nr. 41, 1832 „Mittwoch 12.10.1832). Sie wurde zwischen dem 2.10.1832 und 8.10.1832 in der Jesus Kirche zu Riga getauft.

Emma Sophie Louise Faltin war Lehrerin und hatte ein streng geführtes Mädchenpensionat.

Sie blieb vermutlich unverheiratet. Im Jahr 1868 wohnte sie bei ihrem Bruder Alexander Faltin in der Großen Sandstrasse 27 und war zu diesem Zeitpunkt ledig.